Kulinarische Reise durch Österreich
Die österreichische Küche ist viel mehr als nur Wiener Schnitzel und Sachertorte. Von regionalen Spezialitäten bis hin zu innovativen Gourmet-Kreationen – Österreich ist ein wahres Paradies für Feinschmecker. Die Vielfalt der österreichischen Kulinarik spiegelt die Geschichte des Landes wider, mit Einflüssen aus dem ehemaligen Habsburgerreich, von Italien bis Ungarn, von Böhmen bis zum Balkan. In diesem Artikel nehmen wir Sie mit auf eine kulinarische Entdeckungsreise durch die verschiedenen Regionen Österreichs.
Wien: Kaiserliche Gaumenfreuden
Die Wiener Küche ist vielleicht die bekannteste unter den österreichischen Regionalküchen und hat internationale Berühmtheit erlangt.
Das Wiener Schnitzel
Das Wiener Schnitzel ist das wohl berühmteste Gericht der österreichischen Küche. Traditionell wird es aus dünnem Kalbfleisch hergestellt, das paniert und in Butterschmalz goldbraun gebacken wird. Ein echtes Wiener Schnitzel erkennt man daran, dass die Panade wellig vom Fleisch absteht – die sogenannte "Soufflierung".
Wo es am besten schmeckt: Im "Figlmüller" nahe dem Stephansdom werden seit über 100 Jahren die größten und besten Schnitzel Wiens serviert. Auch das "Plachutta" und das "Meissl & Schadn" sind Institutionen für ein perfektes Schnitzel.
Die Süße Wiener Küche
Wien ist weltberühmt für seine Mehlspeisen. Die Sachertorte ist dabei der unbestrittene Star - eine Schokoladentorte mit einer dünnen Schicht Aprikosenmarmelade, überzogen mit Schokoladenglasur. Die Original Sachertorte wird im Hotel Sacher serviert, doch auch das Café Demel hat seine eigene Version, die zu einem berühmten "Tortenstreit" führte.
Weitere süße Spezialitäten aus Wien:
- Kaiserschmarrn – ein flaumiger Pfannkuchen, in Stücke gerissen und mit Puderzucker bestreut
- Apfelstrudel – hauchdünner Strudelteig gefüllt mit Äpfeln, Zimt und Rosinen
- Palatschinken – dünne Pfannkuchen, meist mit Marmelade gefüllt
Wiener Kaffeehauskultur
Die Wiener Kaffeehäuser wurden 2011 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erklärt. In Cafés wie dem Hawelka, Central oder Landtmann können Sie traditionelle Kaffeespezialitäten wie Melange, Einspänner oder Fiaker genießen, dazu eine süße Mehlspeise und Zeitungen lesen – und das alles ohne Zeitdruck.
Salzburg: Alpine Köstlichkeiten
Die Salzburger Küche vereint alpine Tradition mit kulinarischer Raffinesse.
Salzburger Nockerl
Das bekannteste Dessert Salzburgs sind die Salzburger Nockerl – ein fluffiges Soufflé aus Eischnee, das die Form der Salzburger Berge nachahmen soll. Diese süße Verführung schmeckt am besten frisch aus dem Ofen und sollte sofort serviert werden.
Tipp: Im Restaurant "s'Herzl" im Hotel Goldener Hirsch oder im "Stiftskeller St. Peter" werden ausgezeichnete Salzburger Nockerl zubereitet.
Salzburger Bierfleisch
Ein herzhafter Klassiker der Salzburger Küche ist das Salzburger Bierfleisch – ein Rindergulasch, das mit dunklem Bier zubereitet wird. Die lange Garzeit macht das Fleisch besonders zart, während das Bier dem Gericht eine angenehme Würze verleiht.
Kasnocken
In den Berghütten rund um Salzburg finden Sie oft Kasnocken auf der Speisekarte – eine Art Spätzle mit verschiedenen Käsesorten, meist Bergkäse, vermengt und mit gerösteten Zwiebeln serviert. Ein deftiges Gericht, das nach einer Wandertour besonders gut schmeckt.
Steiermark: Das grüne Herz Österreichs
Die Steiermark wird oft als "Genussregion" bezeichnet und ist bekannt für ihre hochwertigen Produkte und ihre innovative Küche.
Steirisches Kürbiskernöl
Das "grüne Gold" der Steiermark ist das Kürbiskernöl – ein dunkelgrünes Öl mit intensivem, nussigem Geschmack. Es wird aus den gerösteten Kernen des steirischen Ölkürbis gepresst und ist ein geschütztes Produkt mit g.g.A.-Status (geschützte geografische Angabe).
Verwendung: Das Kürbiskernöl ist vielseitig einsetzbar – als Salatdressing, über Vanilleeis oder sogar im Kürbisrisotto. Besonders beliebt ist der "Steirische Käferbohnensalat" mit Kürbiskernöl.
Steirische Bachforelle
Die klaren Gebirgsbäche der Steiermark sind die Heimat der Bachforelle. Am besten schmeckt sie "müllerin" – leicht in Mehl gewendet und in Butter gebraten, mit Petersilkartoffeln serviert.
Steirischer Kren
Kren (Meerrettich) ist ein wichtiger Bestandteil der steirischen Küche. Der "Steirische Kren" gilt als besonders aromatisch und scharf. Er wird zu verschiedenen Fleischgerichten, zu geräuchertem Fisch oder zum "Steirischen Wurzelfleisch" (gekochtes Rindfleisch mit Wurzelgemüse) serviert.
Steirische Weinkultur
Die Steiermark ist auch für ihre exzellenten Weine bekannt, besonders für Sauvignon Blanc, Weißburgunder und die regionale Spezialität Schilcher – ein rosé-farbener Wein aus der Blauen Wildbacher Traube. Die "Südsteirische Weinstraße" ist ein Paradies für Weinliebhaber mit zahlreichen Buschenschänken, in denen lokale Weine und Speisen serviert werden.
Tirol: Deftige Bergküche
Die Tiroler Küche ist geprägt von der alpinen Landschaft und dem rauen Klima – deftige, sättigende Gerichte dominieren.
Tiroler Gröstl
Das Tiroler Gröstl ist ein perfektes Resteessen – Bratkartoffeln mit Fleischresten (meist vom Sonntagsbraten), Zwiebeln und Gewürzen in der Pfanne geröstet und mit einem Spiegelei serviert. Dieses deftige Gericht schmeckt besonders gut nach einem aktiven Tag in den Bergen.
Tiroler Knödel
Knödel in allen Variationen sind ein wichtiger Bestandteil der Tiroler Küche. Die Speckknödel – Semmelknödel mit Speckwürfeln – werden als Beilage oder in klarer Suppe serviert. Süße Varianten wie die Marillenknödel (mit Aprikosen gefüllt) sind ebenfalls beliebt.
Schlutzkrapfen
Eine Tiroler Spezialität sind Schlutzkrapfen – halbmondförmige Teigtaschen, gefüllt mit Kartoffeln, Topfen (Quark) und Spinat. Sie werden traditionell mit brauner Butter und Parmesan serviert.
Kärnten: Zwischen Alpen und Adria
Kärnten, das südlichste Bundesland Österreichs, vereint alpine Einflüsse mit mediterranen Elementen.
Kärntner Kasnudeln
Die Kärntner Kasnudeln sind das Nationalgericht Kärntens – Teigtaschen mit einer Füllung aus Topfen, Kartoffeln, Minze und anderen Kräutern. Der charakteristische gezackte Rand, der "Riebel", ist ein traditionelles Merkmal dieser Nudeln.
Kärntner Reindling
Der Kärntner Reindling ist ein traditioneller Hefekuchen, der mit Zimt, Zucker und Rosinen gefüllt ist. Ursprünglich ein Ostergericht, wird er heute das ganze Jahr über genossen – warm oder kalt, süß als Dessert oder herzhaft zum Frühstück.
Laxn
"Laxn" ist der Kärntner Ausdruck für die Seeforelle, die in den klaren Kärntner Seen heimisch ist. Sie wird meist gegrillt oder gebraten serviert und ist ein typisches Gericht der Seenregion.
Burgenland: Pannonische Aromen
Das Burgenland, an der Grenze zu Ungarn, zeigt deutliche Einflüsse der ungarischen Küche.
Krautfleckerl
Krautfleckerl sind ein beliebtes Gericht im Burgenland – quadratische Nudeln werden mit geschmortem Weißkraut und Speck vermischt. Einfach, aber köstlich!
Paprikahuhn
Der ungarische Einfluss zeigt sich in Gerichten wie dem Paprikahuhn – einem milden Hühnerpaprikasch, der mit Sauerrahm verfeinert wird.
Burgenländischer Wein
Das Burgenland ist eine der bedeutendsten Weinregionen Österreichs, besonders bekannt für seine Rotweine wie Blaufränkisch und Zweigelt. Eine Besonderheit ist der Uhudler – ein Direktträgerwein mit intensivem Erdbeeraroma.
Die Süßweine aus dem Burgenland, besonders der Eiswein und die Trockenbeerenauslese, gehören zu den besten der Welt und sind ein perfekter Begleiter zu Desserts oder als Digestif.
Kulinarische Festivals
Österreich feiert seine kulinarische Vielfalt mit zahlreichen Festivals und Veranstaltungen. Das "Genussfestival" im Wiener Stadtpark, die "Steirische Weinwoche" in Graz oder das "Knödelfest" in St. Johann in Tirol sind nur einige Beispiele, bei denen Sie die österreichische Kulinarik in all ihren Facetten erleben können.
Moderne Österreichische Küche
Neben den traditionellen Gerichten hat sich in den letzten Jahrzehnten eine innovative, moderne österreichische Küche entwickelt, die alte Rezepte neu interpretiert und lokale, saisonale Zutaten in den Mittelpunkt stellt.
Vom Haubenlokal bis zum Gasthaus
Österreich hat eine lebendige Restaurantszene, von Haubenlokalen (Österreichs Pendant zu den Michelin-Sternen) bis zu gemütlichen Gasthäusern. Köche wie Konstantin Filippou, Heinz Reitbauer oder Andreas Döllerer haben dazu beigetragen, die österreichische Küche auf internationales Niveau zu heben, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen.
Ein Trend in der modernen österreichischen Küche ist die Kombination von alpinen und mediterranen Einflüssen sowie die Wiederentdeckung vergessener regionaler Produkte und alter Gemüsesorten.
Fazit: Eine Reise für den Gaumen
Eine kulinarische Reise durch Österreich ist ein Fest für alle Sinne. Von der Wiener Kaffeehauskultur über die deftige Bergküche Tirols bis zu den edlen Weinen des Burgenlandes – die österreichische Kulinarik spiegelt die Vielfalt und Geschichte des Landes wider.
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