Wien ist bekannt für seine prachtvollen Palais, den majestätischen Stephansdom und die imposante Hofburg. Doch abseits der bekannten Touristenpfade verbergen sich zahlreiche Geheimtipps, die selbst viele Einheimische noch nicht entdeckt haben. In diesem Artikel nehmen wir Sie mit auf eine Entdeckungsreise zu den versteckten Schätzen der österreichischen Hauptstadt.

Verborgene Innenhöfe und Passagen

Während die prächtigen Fassaden der Wiener Innenstadt bereits beeindruckend sind, verbergen sich hinter manch unscheinbarer Tür wahre Schmuckstücke.

Die Blutgasse

Die kleine, verwinkelte Blutgasse im 1. Bezirk erzählt Geschichten aus dem mittelalterlichen Wien. Ihren dramatischen Namen verdankt sie vermutlich den Tempelrittern, die hier im 13. Jahrhundert hingerichtet wurden. Heute finden sich in der idyllischen Gasse kleine Cafés und Handwerksläden, die zum Verweilen einladen.

Tipp: Besuchen Sie das versteckte Blutgassen-Beisl für eine authentische Wiener Atmosphäre und traditionelle Küche.

Ferstel Passage

Die elegante Ferstel Passage, die die Herrengasse mit der Freyung verbindet, ist ein architektonisches Juwel im Neorenaissance-Stil. In der überdachten Passage befinden sich exquisite Geschäfte, das berühmte Café Central und ein wunderschöner Innenhof mit einem romantischen Brunnen.

Besonderes Highlight: Im Café Central, einem ehemaligen Treffpunkt von Persönlichkeiten wie Sigmund Freud, Leo Trotzki und Peter Altenberg, können Sie bei einer Melange und einem Stück Sachertorte in die Atmosphäre des intellektuellen Wiens eintauchen.

Insider-Tipp

In der Schönlaterngasse im 1. Bezirk befindet sich ein Gebäude mit dem geheimnisvollen "Basiliskenhaus". An der Fassade ist ein Relief zu sehen, das die Legende eines Basilisken darstellt, der im Mittelalter in einem Brunnen gehaust haben soll. Die ganze Straße ist ein malerisches Beispiel für gut erhaltene Altwiener Architektur.

Ungewöhnliche Museen jenseits der Touristenpfade

Wien hat weit mehr zu bieten als nur das Kunsthistorische Museum und das Belvedere. Entdecken Sie diese außergewöhnlichen Museen:

Dritte Mann Museum

Für Filmliebhaber ist das Dritte Mann Museum ein absolutes Muss. Es ist vollständig dem Kultfilm "Der dritte Mann" gewidmet, der 1949 in Wien gedreht wurde. Die beeindruckende Sammlung umfasst Original-Filmrequisiten, Filmplakate, Drehbücher und vieles mehr.

Anschließend können Sie eine Tour durch die Wiener Kanalisation buchen – auf den Spuren von Harry Lime, der Hauptfigur des Films, gespielt von Orson Welles.

Globenmuseum

Das weltweit einzige Museum, das sich ausschließlich Globen widmet, befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek. Die Sammlung umfasst über 700 Erd- und Himmelsgloben, von denen einige bis ins 16. Jahrhundert zurückdatieren.

Besonders faszinierend: Ein Mondglobus aus dem Jahr 1969, der kurz nach der ersten Mondlandung angefertigt wurde.

Bestattungsmuseum

Das Wiener Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof bietet einen ungewöhnlichen, aber faszinierenden Einblick in die berühmte Wiener Bestattungskultur. Die Ausstellung zeigt historische Leichenwagen, Uniformen, kuriose Bestattungsutensilien und geht auf die berühmte "schöne Leich" ein – die traditionell aufwendige Wiener Bestattungszeremonie.

Versteckte Parks und Grünoasen

Fernab vom Trubel des Praters und des Schönbrunner Schlossparks finden Sie in Wien idyllische Grünflächen, die Ruhe und Entspannung bieten.

Botanischer Garten der Universität Wien

Direkt neben dem bekannten Schloss Belvedere liegt der Botanische Garten der Universität Wien, der oft übersehen wird. Auf 8 Hektar wachsen hier über 11.500 Pflanzenarten aus aller Welt. Besonders schön ist der historische Alpengarten mit seiner umfangreichen Sammlung alpiner Pflanzen.

Setagaya-Park

Ein Stück Japan mitten in Wien: Der Setagaya-Park im 19. Bezirk wurde nach allen Regeln der japanischen Gartenkunst angelegt und ist eine Oase der Ruhe. Mit seinem Teich, den kunstvoll arrangierten Steinen und typisch japanischen Pflanzen lädt er zum Meditieren und Entspannen ein.

Die Anlage entstand als Symbol der Partnerschaft zwischen Wiens 19. Bezirk und dem Tokioter Stadtbezirk Setagaya.

Für Naturfreunde

Im 21. Bezirk liegt das Naturschutzgebiet Donauinsel – ein künstlich angelegtes Naherholungsgebiet, das bei Touristen weniger bekannt ist. Die 21 km lange Insel bietet nicht nur Badeplätze und Sportmöglichkeiten, sondern auch unberührte Naturlandschaften mit seltenen Pflanzen- und Tierarten.

Kulinarische Geheimtipps

Wien ist bekannt für seine Kaffeehauskultur und die traditionelle Wiener Küche. Doch neben den touristischen Hotspots gibt es zahlreiche kulinarische Perlen zu entdecken.

Brunnenmarkt und Yppenplatz

Im 16. Bezirk befindet sich mit dem Brunnenmarkt Europas längster Straßenmarkt. Hier treffen Kulturen aufeinander und sorgen für ein außergewöhnliches kulinarisches Erlebnis. Am angrenzenden Yppenplatz haben sich in den letzten Jahren zahlreiche kreative Lokale angesiedelt, die für ihre innovative Küche bekannt sind.

Unser Tipp: Besuchen Sie das "An-Do" für kreative asiatisch-europäische Fusionsküche oder das "Cafe Ando" für ausgezeichneten Kaffee und hausgemachte Kuchen.

Zum Schwarzen Kameel

Ein Juwel in der Wiener Innenstadt ist "Zum Schwarzen Kameel", ein traditionsreiches Lokal, das seit 1618 besteht. Besonders empfehlenswert ist die Stehbar, wo Sie köstliche belegte Brötchen und ein Glas Wein genießen können – ein beliebter Treffpunkt der Wiener.

Heuriger in Grinzing und Nussdorf

Verlassen Sie die Innenstadt und besuchen Sie einen traditionellen Heurigen in den Weinbaugebieten am Stadtrand von Wien. In Grinzing und Nussdorf können Sie bei einem Glas Wiener Wein und rustikalen Speisen die authentische Wiener Atmosphäre genießen. Besonders zu empfehlen sind die weniger touristischen Heurigen etwas abseits der Hauptstraßen.

Unser Geheimtipp: Der Heurige "Zum Berger" in Grinzing bietet nicht nur ausgezeichneten Wein, sondern auch einen wunderschönen Garten mit Blick über die Weinberge.

Architektonische Perlen

Neben den bekannten Prachtbauten wie der Staatsoper und dem Stephansdom hat Wien einige architektonische Schätze zu bieten, die oft übersehen werden.

Karl-Marx-Hof

Ein Meisterwerk des sozialen Wohnbaus der 1930er Jahre ist der über einen Kilometer lange Karl-Marx-Hof im 19. Bezirk. Die imposante Wohnanlage im Stil des "Roten Wien" verfügt über zahlreiche Innenhöfe, Gärten und kommunale Einrichtungen. Eine kleine Ausstellung im Waschsalon Nr. 2 informiert über die Geschichte des Gebäudes.

Zacherlhaus

Das Zacherlhaus in der Wildpretmarkt im 1. Bezirk ist ein faszinierendes Beispiel des Jugendstils. Entworfen von Jože Plečnik, besticht es durch seine ungewöhnliche Fassade mit ägyptischen Elementen und dem markanten Atlanten über dem Eingang.

Hundertwasserhaus und Kunst Haus Wien

Das Hundertwasserhaus ist zwar kein Geheimtipp mehr, aber das nur einen kurzen Spaziergang entfernte Kunst Haus Wien wird oft übersehen. Das Museum beherbergt nicht nur eine permanente Ausstellung von Friedensreich Hundertwassers Werken, sondern das gesamte Gebäude ist nach seinen Prinzipien gestaltet – mit unebenen Böden, bunten Säulen und üppiger Begrünung.

Versteckte Aussichtspunkte

Die besten Blicke über Wien bekommt man nicht immer an den bekannten Aussichtspunkten.

Dachterrasse des Haas-Hauses

Vom Restaurant "Do & Co" auf der Dachterrasse des Haas-Hauses genießen Sie einen spektakulären Blick auf den Stephansdom – so nah, dass man fast die Hand ausstrecken und ihn berühren könnte.

Kahlenberg

Der Kahlenberg am Stadtrand Wiens bietet nicht nur einen herrlichen Panoramablick über die Stadt, sondern auch ein Stück Geschichte: Von hier aus startete 1683 die Befreiung Wiens von der türkischen Belagerung.

Tipp: Verbinden Sie den Besuch mit einer Wanderung durch die Weinberge und kehren anschließend in einem der gemütlichen Heurigen ein.

Fazit: Wien jenseits der Touristenpfade

Wien hat so viel mehr zu bieten als die bekannten Sehenswürdigkeiten. Wer sich Zeit nimmt, abseits der ausgetretenen Pfade zu wandeln, wird mit authentischen Erlebnissen und unvergesslichen Eindrücken belohnt.

Unser Team von Kislaya Grechka Reisen kennt die versteckten Perlen der Stadt und hilft Ihnen gerne dabei, ein maßgeschneidertes Programm für Ihren Wien-Besuch zusammenzustellen – ob Stadtführung durch unbekannte Viertel, kulinarische Entdeckungsreise oder architektonische Schatzsuche.

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